STAR-LETTER Nr.15 April 2020
Der STAR-LETTER von Starromania, April 2020, diesmal online.
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Liebe Tierfreunde,
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Corona (Covid–19) zwingt uns, neue Wege zu suchen, wie wir unsere treuen Unterstützer über unsere Tierschutz Aktivitäten informieren können. Leider ist es uns nicht möglich, ihnen den neuesten STARLETTER NR.15 ins Haus zu liefern.
Unsere „Druckerei – Leute“, die den STARLETTER seit Jahren unentgeltlich druckten, sind alle in Quarantäne, ihr Geschäft ist stillgelegt. Wir werden daher den aktuellen STARLETTER NR. 15 diesmal hier in unserer neuen Homepage und in Facebook veröffentlichen.
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Freundliche Grüße
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Josef Zihlmann, Dr. med. vet Silvia Zihlmann
Grußwort
Liebe Tierfreunde,
wir freuen uns über Ihren Besuch auf unserer Seite. Die momentane Krisenzeit erfordert neue Angehensweisen und stellt eine Herausforderung dar, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Die allgemeine Tierschutzarbeit in Rumänien wird wegen der Gesamtsituation stark beeinträchtigt. Die Tiere in Rumänien müssen darunter leiden, denn durch unsere ständigen Kontakte nach Rumänien wissen wir, dass viele Tiere in Not geraten sind. Auch in Rumänien steht fast alles still, die Geschäfte bleiben geschlossen. Futtervorräte müssen dringend angelegt werden, bevor die Produzenten nicht mehr liefern können. Die Versorgung der Tiere kann durch unsere finanzielle Unterstützung gesichert werden. Die aktive Hilfe vor Ort bleibt uns momentan leider verwehrt, weil Reisen nach Rumänien unmöglich sind. Wir sind ihnen unendlich dankbar, wenn sie uns in unserem Kampf für die Tiere auch weiterhin tatkräftig unterstützen. Gerade in dieser Krisensituation retten sie damit Leben.
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Freundliche Grüße
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Josef Zihlmann, Dr. med. vet Silvia Zihlmann
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Aktuelle Situation in Rumänien
Corona hat zwischenzeitlich auch in Rumänien alles durcheinander gewirbelt.
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Eigentlich wollten wir mit Starletter Nr.15 über Aktivitäten und Neuigkeiten aus unserem Städtischen Tierheim in Gheorgheni berichten. Alle unsere Reisepläne sind abrupt gestoppt worden. Es war geplant, am 16. März 2020 über Sibiu nach Harghita zu reisen. Doch schon die Hinreise hätte in einer 14-tägigen Quarantäne in Rumänien geendet, und dieses Risiko durfte und wollte ich nicht eingehen. Ursula Rädisch und Oliver Klingensporn (unser Partnerverein "Pflegefelle mit Herz") wollten mit Sachspenden zu unserem gemeinsamen Treffen mit den Stadtbehörden nach Gheorgheni reisen. Auch sie mussten, allen langwierigen Vorbereitungen zum Trotz, auf diese Reise verzichten.
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Corona hat zwischenzeitlich auch in Rumänien alles durcheinander gewirbelt.
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Die grosse Sorge, die dieses Virus auslöst ist überall im Lande spürbar, Hunderttausende Rumänen, die aus Italien, Spanien und Frankreich nach Rumänien zurückkehren. Diese risikobehafteten Rückkehrer werden das mangelhafte Gesundheitssystem in Rumänien noch vollends auf den Kopf stellen. Jahrzehntelange Defizite können nicht innerhalb weniger Wochen korrigiert werden. Da helfen auch tonnenweise medizinische Hilfsgüter aus dem Ausland nicht weiter. Korruption und Misswirtschaft ermöglichen zusätzlich, dass das Corona Virus sich ungebremst ausbreitet.
Beeinträchtigung der Tierschutzarbeit
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Die Tierschutzarbeit wird durch diese Umstände stark beeinträchtigt und zum Teil ganz verhindert.
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Neue Wege und Ideen sind gefragt, wie all den Tieren in Not geholfen werden kann.
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Kastrationsaktionen sind grösstenteils eingestellt, und Futterlieferungen erfahren sehr oft starke Verspätungen, weil sie durch Corona-Vorschriften behindert oder ganz verhindert werden..
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Das grosse Elend im Elend nimmt sienen grausamen Lauf. Wenn die Behörden nicht kooperieren, werden in nächster Zeit tausende Tiere elendig sterben.
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Essensreste aus Restaurants und Hotelbetrieben fehlen ganz, Metzgereibetriebe können nur beschränkt Fleischabfälle für Tierheime zur Verfügung stellen. Obwohl die Trocken- und Nassfutter-fabrikationen zusätzliche Schichten einlegen, entstehen überlange Lieferfristen. Lokale Lebensmittelläden haben kaum mehr Tierfutter im Sortiment.
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Aus Not und Angst werden übermässig viele Tiere in Tierheimen abgegeben oder einfach ausgesetzt.
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Tiertransporte ins Ausland sind nur unter vorgegebenen gesetzlichen Auflagen möglich.
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Adoptanten warten vergeblich auf ihre sehnlichst erwarteten Tiere und niemand weiss wie lange.
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Tierschützer aus dem Ausland, die die Tierheime mit Sachspenden und handwerklichen Arbeiten unterstützen möchten, können zurzeit nicht nach Rumänien einreisen.
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Wer hätte vor ein paar Wochen gedacht, dass ein Virus den gesamten Globus tyrannisieren würde? Durch Ausgangssperren werden Tierschützer überall behindert, zu ihren Schützlingen zu gelangen.
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Die Futterproduzenten arbeiten auf Hochtouren, um Tierheime zu beliefern. Die Wenigen, die über ausreichend Mittel verfügen legen jetzt Futtervorräte an.
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Die Tierfreunde die ihr Futter jeweils selber in Geschäften einkaufen, erhalten oft nur noch kleine Mengen oder gar nichts.
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Die Strassenhunde, die von lieben Menschen regelmässig gefüttert wurden, warten vergeblich auf Futter. Wo möglich wird aus Resten etwas Essbares gekocht für diese armen Seelen.
Gheorgheni Tierheim
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Die vorgesehenen Besprechungen mit den Behörden vor Ort sind zukunftsweisend und müssen baldmöglichst nachgeholt werden.
Alle zu besprechenden anstehenen Themen sind vorab schriftlich formuliert worden.
Doch eine optimale Zusammenarbeit kann auch nach sechs jähriger Unterstützung und Betreuung nicht am Schreibtisch per Computer erledigt werden.
Die Erfahrung zeigt, dass die ,Austausch´-Kultur nur Bestand hat, wenn vor Ort miteinander im Gespräch auf Augenhöhe alle anstehenden Differenzen und Wünsche ausgehandelt, formuliert und umgesetzt werden.
Corona lässt warten.
Laufende Projekte
Hilfe vor Ort
In solchen Krisenzeiten werden immer diejenigen vergessen, die unsere Hilfe am notwendigsten brauchen – die Tiere. Sie sind als Einzige unschuldig an diesen beängstigenden Zuständen, doch sie leiden am schlimmsten darunter. Um ihr Überleben zu sichern werden unverzüglich grosse Mengen an Futter gebraucht.
Die Bestellungen müssen ohne Verzögerung laufend erfolgen, bevor die Produktion lahm gelegt wird. Nur durch ausreichend Futtervorräte wird gesichert, dass die Tierheime auch nach der schlimmsten Krisenzeit überleben.
Partner im Tierschutz
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Seit jeher ist unsere Devise, dass wir nach Kräften befreundete Tierschützer unterstützen wenn sie in Not sind. Und gerade jetzt ist dies besonders wichtig. Noch nie waren wir in der Lage, dass wir auf Soforthilfe angewiesen waren. Nur durch rasches und kontinuierliches Handeln können wir grosse Hungersnot verhindern.
Um eine gerechte Futterverteilung zu gewährleisten sind zuverlässige Partner im Ausland genauso wichtig wie die finanzielle Unterstützung. Dank unserer langjährigen Erfahrung im Ausland Tierschutz kennen wir viele vertrauenswürdige Menschen, denen das Wohl der Tiere am Herzen liegt. Dort müssen wir nicht vor Ort sein um sicher zu sein, dass unsere Hilfe bei den Tieren ankommt. Wir erhalten jeweils Bilder wenn Futter geliefert wird und auch laufend Bilder von den Tieren, die uns bestätigen, dass sie gut versorgt werden. Einigen eben solchen Tierfreunden helfen wir auch in Ländern ausserhalb Rumäniens.
Tiere haben nicht die Wahl wo sie geboren werden und Hunger tut überall gleich weh!
Ziele
Futterversorgung und tierärztliche Versorgung
Wie schon vorgängig erwähnt hat die optimale Futterversorgung der Strassenhunde und Katzen erste Priorität. Dafür muss momentan das meiste Spendengeld eingesetzt werden. Kastrationsaktionen, die längst anstehen, müssen verschoben werden, weil sie durch Corona – Vorschriften verhindert werden.
Neben entstehen Futterkosten weitere Investitionen, die für die Gesundheit der Tiere notwendig sind: Medikamente für die Behandlung von Ekto- und Endoparasiten. Allgemein sehr teure Medikamente, auch in Rumänien. Die gesunden Tiere müssen regelmässig geimpft werden, damit nicht Staupe, Hepatitis und Leptospirose oder Zwingerhusten das Leben der Tiere gefährden. Auch Impfungen gegen Parvovirose sind unerlässlich. Einzig die Impfung gegen Tollwut wird vom Staat übernommen. Wir haben erfahren müssen, dass wegen der Unterlassung oder der Verschlampung der Grundimmunisierung zu viele Jungtiere gestorben sind. Die Therapien dieser Erkrankungen sind, wenn überhaupt erfolgreich, oft sehr schwierig und kostspielig, oder auch mit Spätschäden behaftet. Erkrankte Tiere mit Herzwürmern und Leishmaniose fressen ungeahnte Kosten und enden oft in grossen Enttäuschungen. Auch verunfallte Hunde müssen meist sehr kostspielig verarztet werden. Tumore sind bei Strassenhunden recht häufig. Bissverletzungen in Sheltern werden immer häufiger zum Problem, weil die Gruppen in den übervollen Koppeln falsch, eben unprofessionell zusammengestellt werden.
Personal und Infrastruktur
Ausgebildetes Personal (Tierpfleger) sucht man vergeblich in Rumänien. Vor Jahren schon versuchte ich, ein Weiterbildungsprogramm für Mitarbeiter im Tierheim zu organisieren. Ich hoffte, von der Schweiz diesbezüglich Unterstützung zu bekommen. Es blieb beim Wunsch. Niemand der verantwortlichen Schulen in der Schweiz war bereit, entsprechende Unterlagen für Tierpfleger in Rumänien zur Verfügung zu stellen. Wohl gibt es in Rumänien Veterinärtechniker, die dann aber zu bequem sind, anfallende Drecksarbeit zu leisten und oftmals Kompetenz-Überschreitungen wie Operationen und Behandlungen an Tieren vornehmen, die nur der Tierarzt ausführen darf. Löhne sind ein weiteres geldfressendes Kapitel. Die städtischen Angestellten verdienen zu wenig, um sich über Wasser zu halten. Meist müssen sie mit Sachspenden und Geld durch uns zusätzlich unterstützt werden. Die Löhne der Tierärzte sind mit 600-700 € auch nicht berauschend. Meist müssen Tierärzte noch zusätzlich eine Arbeit suchen, damit sie mit ihren Familien überleben können
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Ein weiterer wichtiger Faktor sind Investitionen in die Infrastruktur eines Tierheims. Die strengen Winter und Kapriolen der Witterung verlangen kostspielige Reparaturen. Umbauten und ergänzende Neubauten stehen immer wieder an!
– Es bleibt noch so Vieles zu tun! Auch wenn Corona alles massiv schwieriger macht, die dringend zu erledigenden Arbeiten bleiben bestehen.
Spenden
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